Automobilindustrie : Betriebsrat dementiert Kapazitätskürzung bei MAN

Der Betriebsratsvorsitzende von MAN in Steyr, Erich Schwarz, hat Berichte über eine angedachte Kapazitätskürzung wegen der Nachfrageflaute in seinem Konzern gegenüber der APA dementiert. Er berief sich dabei auf den Inhalt einer Wirtschaftsausschuss-Sitzung des Konzerns am Dienstag in München, an der er teilgenommen hatte.

Demnach habe der MAN-Vertrieb erklärt, man werde versuchen, die im vergangenen Herbst erstellten Lkw-Verkaufszahlen tatsächlich zu erreichen, unter anderem mit Sonderaktionen. Freilich geschehe das auf niedrigem Niveau, bedauerte Schwarz. Aber von Kapazitätskürzungen sei jetzt keine Rede gewesen.

Kurzarbeit statt Personalabbau

Ein Personalabbau komme ohnehin nicht infrage, weil MAN einen Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrag habe und sich der Konzern daran halte. Man werde versuchen, so lange wie möglich in Kurzarbeit zu bleiben. In den Werken in München und Salzgitter sei sie für 12 Monate angemeldet. In Steyr war sie Anfang Oktober vergangenen Jahres für 2.000 der 2.400 Mitarbeiter für sechs Monate Kurzarbeit angemeldet worden. Sie erhalten 90 Prozent des Nettolohnes für 60 Prozent der Arbeitszeit.

Schwarz sagte, es seien nicht mehr 2.000, weil es in der Zwischenzeit einen natürlichen Abgang gegeben habe.

Der Lastwagenbauer, der unter dem VW-Dach firmiert, laboriert seit geraumer Zeit an der schwachen Nachfrage in seinen Kernmärkten. MAN schraubte deshalb im Herbst die Gewinnprognose zurück und beantrage Kurzarbeit für die Mitarbeiter in München, Salzgitter und Steyr. Im Jänner brach der Absatz von MAN um 29 Prozent auf 5.600 verkaufte Fahrzeuge ein. (APA)