Luftfahrt : Czech Airlines muss wegen Ukraine-Krise Mitarbeiter kündigen

Die Fluglinie Czech Airlines (CSA) hat massive Kündigungen wegen der Ukraine-Krise eingeplant. Von 871 Mitarbeitern des zum kleineren Teil staatlichen Unternehmens sollen im Dezember 2014 und im Jänner 2015 insgesamt 315, also 36 Prozent, gehen, berichteten tschechische Zeitungen am Mittwoch. Die Gewerkschaften protestieren und drohen mit Streik.

77 Piloten, 172 Flugbegleiterinnen und 66 Büroangestellte sollen ihre Arbeit verlieren. Außerdem müssen die verbliebenen Flugbegleiter mit einer Senkung ihrer Löhne rechnen, hieß es. CSA-Sprecher Daniel Sabik bestätigte, dass CSA in der bevorstehenden Winter-Saison sechs Airbus 320 aus Rentabilitätsgründen nicht mehr verwenden werde. "Es ist zu einem bedeutenden Verfall der Zahl der Reservierungen und der Fahrgäste aus Russland und weiteren Ländern der ehemaligen Sowjetunion im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise gekommen", so Sabik.

Massive Entlassungen

Die CSA sei unterdessen bemüht, den entlassenen Mitarbeitern Beschäftigung bei anderen Fluglinien zu finden, etwa bei der russischen Aeroflot oder der Air Korea.

Die Gewerkschaft des Bordpersonals (OOPL) erklärte, dass "unbegründete massive Entlassungen sowie eine radikale Änderung der Löhne ein Grund zur Ausrufung der Streikbereitschaft" sein werde. Auch der Gewerkschaftsbund der Piloten (CZAPLA) ist mit den Plänen der CSA-Führung "nicht einverstanden", will aber seine Reaktion erst am Donnerstag mitteilen.

Bei der einst völlig staatlichen CSA ist 2013 Korean Air mit 44 Prozent eingestiegen. Einen 34-prozentigen Anteil an CSA kaufte dann noch die private tschechische Fluglinie Travel Servis. Für 2013 hat CSA einen Verlust von 922 Mio. Kronen (35,5 Mio. Euro) bei Erlösen von 13,3 Mrd. Kronen ausgewiesen. Es handelt sich um das schlechteste Ergebnis seit 2009. (APA)

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