Strom : Die Linz AG präsentiert neues Vorstandsteam

Die Linz AG hat seit Mittwoch ein neues Vorstandteam, geleitet vom früheren SPÖ-LH-Stv. Erich Haider. Seine Mannschaft will sich 100 Tage "nicht Schonfrist, aber Einspielzeit" geben und dann ihre Ziele präsentieren. Bisher fix auf der Agenda: Steigerung der Ertragskraft, Einsparungen im Kraftwerksbereich und - vor allem - offensiver auf Kunden zugehen.

Haider, zuletzt für das Ressort Infrastruktur verantwortlich, ist künftig für die Konzernsteuerung und Linz AG Service zuständig. Er folgt als Vorstandschef Alois Froschauer, der in Pension ging. Neu im Team ist Jutta Rinner (56), die den Bereich Konzernservices und die Linz Linien übernimmt. Wolfgang Dopf betreut wie bisher das Energie-Ressort. An ihrem ersten Arbeitstag in neuer Kombination stellten sich die Vorstände in einer Pressekonferenz vor.

Ertragskraft des Unternehmens soll gesteigert werden

Ein Ziel von Haider ist es, die Ertragskraft des Unternehmens zu steigern. Es gebe "interne Ziele". Die Linz AG mit ihren 2.700 Mitarbeitern setze derzeit pro Jahr etwa 680 Mio. Euro um und habe ein EGT in der Größenordnung von 13 bis 15 Mio., was nur wenige Prozent an den Erlösen ausmache, rechnete Haider vor. Eigentlich wäre es mehr, betonte er, denn die Linz AG müsse die Abgänge für Bäder oder Linz Linien - rund 30 Mio. pro Jahr - selbst decken. Bei den Wiener Linien würde das die Stadt übernehmen.

Den Druck durch Alternativanbieter spüre man schon, räumte Dopf ein. Die Linz AG habe Kunden verloren, aber auch gewonnen - etwa durch die VKI-Stromkostenaktion, die die gemeinsame Vertriebstochter mit der Energie AG, die Enamo, für sich entschieden hat. Um trotz wachsenden Mitbewerbs die Kunden zu halten oder zurückzugewinnen, will er auf Kombiangebote innerhalb der Linz-AG-Produktpalette setzen.

"Unangenehme Einsparungen" könnten folgen

Bei den Kraftwerken hält Dopf weitere "unangenehme Einsparungen" für nötig: Zuletzt wurden im Schichtbetrieb bereits 15 Prozent der Mitarbeiter abgebaut - allerdings nicht gekündigt, sondern in andere Konzernbereiche versetzt, wie betont wurde. Weitere personelle Umschichtungen seien nicht geplant, "die großen Hebel sind auf der Brennstoffseite anzusetzen".

Zudem will Dopf den Fernwärmeausbau weiter vorantreiben. Zukunftsfelder sieht er in der E-Mobilität sowie in der "Internetisierung der Haushalte und der Stromnetze". Im Internet-Bereich könnte die Linz AG auch ein Pannenservice anbieten. "Hier wäre eine Dienstleistung für uns möglich."

Auf Rinner, die für die Linz Linien zuständig ist, wartet in den kommenden Jahren mit der Errichtung einer zweiten Straßenbahnachse eine Mega-Aufgabe. Derzeit laufen Gespräche mit jenen französischen Architekten, die den Wettbewerb für die neue Donaubrücke gewonnen haben, berichtete sie. In ihrem Kompetenzbereich der Management Services will sie u.a. Energie-Effizienzmaßnahmen im eigenen Haus vorantreiben und umsetzen. (APA)

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