Werit : Die Schraube macht den Unterschied

Die Werit Kunststoffwerke, unter anderem als Hersteller von IBCs bekannt, sind seit 1960 im Markt der Schrauben und Muttern aus Kunststoff tätig. Kunde der ersten Stunde war die Fima August Lepper, ein Hersteller von Transformatoren für die Energieversorgung und Waschautomaten. Auf Grund der hier eingesetzten Medien waren Kunststoffschrauben die ideale Lösung. Im Jahr 1984 wurde August Lepper vom ABB Transformatorenwerk übernommen und ist bis heute Abnehmer im Hause Werit. Während damals vorwiegend große Inbusschrauben geordert wurden, wuchs der Bedarf des Kunden im Laufe der Jahre und wurde spezifischer. Hieraus entwickelte sich für Werit der Geschäftsbereich “Kunststoffschrauben und -muttern”.

“Bei hoher Stabilität sind die Kunststoffprodukte besonders leicht und rosten nicht. Sie erfüllen damit spezielle Anforderungen, beispielsweise in feuchten Umgebungen”, erklärt Anja Bovenderd aus dem Vertrieb bei Werit.

Die Leichtigkeit fällt ins Gewicht

Welche Vorzüge bietet Kunststoff im Detail? Es ist deutlich leichter als andere Materialien wie Aluminium und Stahl und besitzt eine Dichte zwischen 0,8 und 2,2 g/cm3. Daraus ergibt sich das niedrige Gewicht. Im Vergleich bedeutet dies: eine Kunststoffschraube verfügt über ein Gewicht von 1, eine Aluminiumschraube beträgt ca. das Zweifache und Stahl das Fünffache.

Zudem weisen Kunststoffprodukte eine hohe Beständigkeit gegen Korrosion und Verrottung auf, sie rosten nicht. Eine gleichzeitig hohe elektrische Isolierfähigkeit führt dazu, dass das Material nicht elektrisch leitend ist. Ferner bietet es eine gute Wärmeschutzwirkung. Auch wird der Schall absorbiert. Je nach Kunststoffart ist diese chemikalien- und säurebeständig, was sie insbesondere dort prädestiniert, wo bestimmte Flüssigkeiten im Einsatz sind.

Gute Verarbeitungsmöglichkeiten bei der Formgebung bzw. Herstellung ergeben sich ebenfalls. Die einfache Farbgebung und komfortable Aufdruckmöglichkeit sowie weitere Vorteile machen dieses Material für die Massenproduktion ökonomisch attraktiv.

Die Nachteile liegen in der geringeren mechanischen Festigkeit gegenüber Stahl, sowie der Formbeständigkeit bei hohen Umgebungstemperaturen und der Brennbarkeit – so können sie schneller brechen oder verlieren Stabilität.

Branchenweit bewährt: von Automotive bis Luft- und Raumfahrt

Somit ergeben sich für Kunststoffschrauben und -muttern verschiedene Einsatzszenarien in Branchen wie Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Beleuchtungsindustrie und viele mehr. So produziert beispielsweise ein Unternehmen in Fürstenfeldbruck Spezialmaschinen für nasschemische Prozesse in den Bereichen Photovoltaik und Halbleiter. Die eingesetzten Schrauben müssen daher hitzebeständig und nicht leitend sein.

“Wir erfahren für Schrauben und Muttern aus Kunststoff eine kontinuierlich steigende Nachfrage. Überall dort, wo beispielsweise Säure und verschiedene chemische Flüssigkeiten im Spiel sind oder Hitzebeständigkeit und Leichtigkeit gefragt sind, sind sie geeignet. Unsere Kunden sind beispielsweise Hersteller von Spezialmaschinen nasschemischer Prozesse oder von Anlagenkomponenten für die Industrie”, erklärt Anja Bovenderd.