Staatsbetrieb : Ederer zu ÖIAG-Reform: "Saniert, was zu sanieren war"

"Die Republik ist Eigentümer und sie muss das Recht haben, dort strategisch präsent zu sein und das Sagen zu haben", sagt die frühere Siemens-Managerin und SPÖ-Staatssekretärin dem "WirtschaftsBlatt" (Montagsausgabe).

Dass es nun viele Stimmen gebe, die von einer "Repolitisierung" der ÖIAG als ÖBIB sprächen "irritiert mich und das verstehe ich nicht". Ederer hat, wie sie im Zeitungsinterview erinnert, die Ereignisse rund um den Telekom-Austria-Syndikatsvertrag hautnah miterlebt und ist "deswegen für die Lösung, wie sie jetzt ist". "Jetzt hat man einmal saniert, was zu sanieren war."

Infrastrukturholding hätte "nichts gebracht"

Diskutieren kann man aus Sicht Ederers darüber, ob "die Lösung möglicherweise zu klein ist und ob man Beteiligungen der öffentlichen Hand zusammenfasst". Hier gebe es aber auch "gute Argumente dagegen. Ich glaube auch, dass eine Infrastrukturholding nicht wirklich was gebracht hätte. Das wäre nur sinnvoll, wenn es Synergien gibt. Das sehe ich nicht", sagt sie zum "WirtschaftsBlatt".

"Wenn beispielsweise die ÖBB-Infrastruktur von den anderen Bereichen völlig getrennt würde, würde es eine enorme Schnittstellenproblematik geben", so die Chefin des ÖBB-Aufsichtsrats.

Ederer: Keine Privatisierung bei der ÖBB

Durch die ÖIAG-Reform hin zur ÖBIB gebe es bald die Möglichkeit, dass "man sich an Unternehmen, die für das Land eine Bedeutung haben, beteiligen kann, wenn sie aus irgendeinem Grund ein Problem bekommen". Beispielsweise könne die ÖBIB den Casinos-Austria-Anteil der Münze Österreich übernehmen.

Bei den ÖBB kann sich Ederer keine Privatisierungen vorstellen, auch nicht von Teilen des Cargo-Bereichs. ÖBB-Chef Christian Kern, zu dem es zuletzt Spekulationen über einen etwaigen Wechsel in die Politik gab, will Ederer "sowieso" als ÖBB-Chef behalten. (APA)

Mehr Informationen: Die Beteiligungen der (ehem.) ÖIAG (jetzt ÖBIB)