Investition : EVN investiert eine Milliarde in den nächsten vier Jahren

Die Investitionen fließen in das 110-kV-Netz und in die Mittel-und Niederspannungsnetze für die Anbindung der Erneuerbaren. In die Erzeugung aus Erneuerbaren - Wind, Wasser und regionale Biomasse - will die EVN 260 Millionen Euro stecken. Der Erneuerbaren-Anteil an der Produktionskapazität am Heimmarkt soll mittelfristig bei rund 50 Prozent liegen, auf Konzernebene bei rund 37 Prozent. Die Windkraftleistung von derzeit 250 MW soll in den nächsten Jahren auf 300 MW steigen.

In die Wasserversorgung in Niederösterreich sollen in den kommenden vier Jahren 50 Millionen Euro investiert werden, unter anderem auch für Naturfilteranlagen. Immer mehr Gemeinden schließen sich laut EVN-Chef Peter Layr dem EVN-Wassertransportnetz an. Aktuell würden bereits 500.000 Einwohner versorgt.

Die Energiepreise für die Kunden würden derzeit stabil bleiben. Die EVN habe eine hohe Kundenloyalität. Gut angenommen werde das Bonusprogramm.

Rückläufiges Umweltgeschäft

In Südosteuropa hätten sich die Preisanpassungen und der kältere Winter sowie eine weitere Verringerung der Netzverluste positiv ausgewirkt. Der Umsatz im Segment Energieversorgung Südosteuropa stieg im ersten Halbjahr 2014/15 um 7,4 Prozent auf 581 Millionen Euro, das operative Ergebnis (EBIT) auf 20,5 Millionen Euro, nach 5,4 Millionen Euro. Das Schiedsverfahren läuft weiter. Der Endkundenpreis in Bulgarien wurde nach regulatorischen Entscheiden per Anfang Oktober 2014 um 9,7 Prozent angehoben, bei gleichzeitiger Erhöhung der Strombezugskosten. Von der politischen Situation in Mazedonien sei die EVN momentan nicht betroffen.

Im Umweltgeschäft seien die Projektabwicklungen rückläufig gewesen, hieß es heute. Der Umsatz im Segment sank um 3,4 Prozent auf rund 84 Millionen Euro, das operative Ergebnis stieg dagegen um rund 45 Prozent auf 11,2 Millionen Euro. Eine Wertberichtigung von elf Millionen Euro gab es hier bei einer Rauchgasreinigungsanlage, die auf die besonderen Anforderungen der Stadt Moskau zugeschnitten ist und für die man aus heutiger Sicht wohl keine Verwendung mehr finden dürfte. Die Übernahme und Inbetriebnahme der Trinkwasseraufbereitungs-Anlage (Natriumhypochloritanlage) durch die Stadt Moskau wurde im März 2015 abgeschlossen.

Beim deutschen Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum, an dem die EVN 49 Prozent hält, laufe das Schiedsverfahren. Ein Schiedsspruch sei Ende 2016 zu erwarten. Im Vorjahr habe man die Bürgschaft gezogen. (apa)

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