Stahlforschung : Forschung für massiven Leichtbau wird intensiviert

Je leichter ein Auto, desto weniger Treibstoff verbraucht es. Damit ein Auto aber auch sicher ist, bei Unfällen optimal schützt und lange in gutem Zustand erhalten bleibt, müssen seine Bestandteile nicht nur leicht, sondern auch hochbelastbar sein. Eine Schlüsseltechnologie stelle hier der Leichtbau mit Stahl dar, der sich aber bisher häufig nur auf die Karosserie beschränkt habe. Die Forschung für massiven Leichtbau in Deutschland werde deshalb jetzt intensiviert, gibt die Universität Bremen nun bekannt.

Ab 1. Mai wird nun deutschlandweit unter Koordination der Forschungsvereinigung Stahlanwendung (FOSTA) und der Produktionstechniker der Uni Bremen im Institut für Werkstofftechnik (IWT) ein aus dem Ideenwettbewerb "Leittechnologien für KMU" entstandenes Projekt gestartet. Das Ziel des Forschungsverbunds „massiver Leichtbau“ ist es, mithilfe neuer Stahlwerkstoffe sowie Bauteilkonstruktionen und Fertigungsmethoden auch den Antriebsstrang von Automobilen – vom Motor über das Getriebe bis zu den Radlagerungen – noch leichter zu machen.

„Wir freuen uns sehr über die Möglichkeiten, die uns die Förderung des neuen Forschungsverbundes gibt und sind optimistisch, dass wir das Image des Werkstoffs Stahl in Sachen Leichtbau weiter verbessern werden“, sagt Professor Hans-Werner Zoch, Geschäftsführender Direktor des IWT und Professor für Werkstofftechnik an der Universität Bremen. Bei Leichtbau im Auto denke man heute eher an Aluminium als an Stahl. Dabei sei Stahl sowohl in der Herstellung als auch im Recycling deutlich ressourcenschonender als Aluminium und böte noch vieles an Entwicklungspotenzial.

Die Idee für das neue Vorhaben des Forschungsverbunds „massiver Leichtbau“ ist eine Weiterführung einer gleichnamigen durch zahlreiche Stahlhersteller und Automobilzulieferer finanzierten Initiative. Hier wurden durch die Ausschöpfung schon vorhandener Leichtbaupotenziale für den Antriebsstrang bereits 42 Kilogramm Gewicht an einem Mittelklasse-Pkw eingespart. Darauf aufbauend entstanden neue Ideen, durch werkstoff- und fertigungstechnische sowie konstruktive Maßnahmen das Gewicht weiter zu reduzieren.