Menschen : Fronius-Gründer mit 107 Jahren gestorben

Eigentlich wollte der gebürtige Siebenbürger nach Kanada auswandern. Im Zweiten Weltkrieg verschlug es den Absolventen der Breslauer Ingenieurschule für Elektrotechnik aber ins Almtal. In Pettenbach reparierte er ein kaputtes Wasserkraftwerk an der Alm. Zum Dank durfte er in einer Garage auf dem Anwesen des Stromlieferanten arbeiten.

Am 10. Juni 1945 meldete der umtriebige Mann bei der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf seine geplante Firma "Fronius Elektrobau" an. Sein Unternehmen, das noch immer in Familienbesitz ist, agiert aber längst weltweit. Aus der Reparaturwerkstätte für Elektrogeräte wurde ein Technologiekonzern, der Batterie-Ladegeräte, Schweißmaschinen und Solarelektronik herstellt. Das Unternehmen mit 3.300 Mitarbeitern hält 864 aktive Patente und ist in etlichen Sparten Weltmarktführer. Die Exportquote beträgt 92 Prozent.

"Günter Fronius hat zu jenen vielen Heimatvertriebenen gehört, die nach dem Krieg nach Oberösterreich gekommen sind und hier dieses Land mit aufgebaut haben. Ihr Fleiß und unternehmerisches Talent hat zur Erfolgsgeschichte unseres Bundeslandes ganz entscheidend beigetragen", so der Landeshauptmann in einer Presseaussendung.

Aus der Firma zog sich der Senior 1980 zurück und übergab das Geschäft an seine beiden Kinder. Dennoch erschien er bis ins hohe Alter täglich im Büro. Mittlerweile hat das Unternehmen Fronius international acht Standorte in Österreich und mehr als 60 Niederlassungen und Vertriebspartner weltweit. (apa)