Mori und DMG : Fusion bringt Weltmarktführerschaft

Masahiko Mori DMG
© Helene Waldner

Immer besser wuchsen die deutsche DMG und ihr japanischer Rivale Mori zusammen, sogar von Harmonie war in Pfronten die Rede. In der Kooperation der beiden Maschinenbaugiganten „lief es immer glatter“, erzählt ein Mitarbeiter im Deckel-Maho-Werk. Reibungspunkte wurden professionell ausgeräumt, die geplante Fusion der Partner war erst für 2020 geplant.

Doch Mori machte einen Strich durch die Rechnung: Seit Jänner liegt ein Übernahmeangebot der Japaner vor, für März wird eine Entscheidung erwartet. Für viele in Pfronten ist das eine Nachricht, die nervös macht, befürchtet man doch Einschnitte in den deutschen Werken. „Das war auf alle Fälle ein Schlag ins Gesicht“, meint ein Mitarbeiter in Pfronten. Auch deshalb, weil man davon nicht zuerst von der Unternehmensleitung informiert wurde, sondern „aus der Zeitung erfuhr“.

Schon heute, nicht erst 2020

Bis zuletzt hielt man in beiden Konzernen daran fest, die Fusion mit dem Jahr 2020 zu vollziehen. Dass sich jetzt auch der US-Hedgefonds Elliott an dem Bielefelder Unternehmen indirekt beteiligt hat, wird in Pfronten von manchem Mitarbeiter nicht eben freudig aufgenommen. Das flotte Tempo des Japaners kommt aber trotzdem nicht überraschend, schielte doch Mori schon länger auf den deutschen Partner. Dieser spitzt mit „zusammen 11.600 Mitarbeitern und rund 3,5 Milliarden Euro Umsatz“ auf den Titel Weltmarktführer, wie DMG-Vorstand Rüder Kapitza einer Agentur mitteilte.

Die deutschen Werke seien dabei nicht in Gefahr, beteuerte Kapitza. An dem Ziel, dem Marktdruck durch Kostenreduktion, bessere Fertigungs- und Beschaffungsprozesse sowie optimierte Produktanläufe entgegenzuhalten, wird der Hersteller freilich festhalten.

Im Oktober gab der gedruckte Unternehmensausblick der DMG Mori schon einen Vorgeschmack auf das, was kommt: „Der weltweite Markt für Werkzeugmaschinen wird im Jahr 2014 stagnieren“, heißt es dort. Auch branchenspezifische Risiken bringen das Unternehmen unter Druck: Erhöhter Preisdruck, dazu der deutliche Verfall des japanischen Yen, setzen Kapitza zu. Geplant sei deshalb, die Zusammenarbeit in den Bereichen Produktentwicklung und Produktion sukzessive auszubauen.