Meinung : „G’schäft 4.0“

Franz Staberhofer ist nicht der Einzige, der beim Begriff „Industrie 4.0“ das Gesicht verzieht. Der Leiter des Logistikum Steyr ist unverdächtig, das Thema nicht ernst zu nehmen, sein Unwohlsein betrifft wohl eher die Schwammigkeit des Begriffs. Und die Großzügigkeit, mit der er von Heerscharen von Beratern verwendet wird.

Dass die intelligente Vernetzung dezentraler Einheiten in der Produktion wie im Transport von Waren tatsächlich eine industrielle Revolution ist, die im Übrigen längst begonnen hat – daran ändert auch Sarkasmus gegenüber semantischer Beliebigkeit nichts.

Vieles davon wird wieder selig entschlafen. Anderes wird zur Stärkung bestehender Geschäftsmodelle oder zur Entdeckung völlig neuer Modelle führen – „G’schäft 4.0“ nennt es Staberhofer. Und das, meint nicht nur er, ist schon im Gange und längst unumkehrbar. Dass diese Entwicklung und das Modell des Physical Internet irgendwann fusionieren, darf erwartet werden. Von „Industrie 4.0“ wird dann längst niemand mehr sprechen müssen. Nicht einmal mehr die Berater.