Bilanz : Hirsch Servo will zurück in die Gewinnzone

Der börsennotierte Kärntner Verpackungshersteller und Maschinenbauer Hirsch Servo mit Sitz in Glanegg hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Das Geschäftsjahr 2013/014 begann mit einem Brand am Standort der Zentrale, im Dezember erhielt man einen neuen Eigentümer, damals lag der Aktienkurs bei einem historischen Tief von 4,7 Euro. Nun will man zurück in die Gewinnzone.

Derzeit liegt der Kurs knapp über zwölf Euro. Für Vorstandschef Harald Kogler ist das immer noch zu wenig, wie er bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag in Glanegg erklärte. "Da gibt es noch Luft nach oben." Die Übernahme durch die Lifemotion und im April durch die Herz Beteiligungs GmbH habe die Beziehung zu den Großkunden "wesentlich verbessert", betonte Vorstand Siegfried Wilding. Insbesondere im Verpackungsbereich habe der neue Eigentümer eine extrem positive Auswirkung gehabt, vor allem bezüglich langfristiger Zusammenarbeit.

Alle Altlasten aufgeräumt

Wie wichtig das ist, erklärt alleine die Tatsache, dass das Geschäftsfeld EPS-Verarbeitung im vergangenen Geschäftsjahr 84 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht hat. Wilding meinte, im Verpackungsbereich lebe man von langfristigen Aufträgen, wo die Wertschöpfung sich nicht verändere, durch die neue Situation des Unternehmens sei man nun in der Lage, wieder Neukunden zu akquirieren. Das Geschäftsfeld Technologie und Maschinenbau, das zuletzt für Sorgenfalten gesorgt hat, soll ebenfalls wieder anziehen. Das Geschäft im Maschinenbau verteilt sich zu je einem Drittel auf Nord- und Südamerika, Europa und Asien. Man habe alle Altlasten aufgeräumt, betonte Kogler.

Bei der EPS-Verarbeitung ist Hirsch Servo in Europa Marktführer. Das Unternehmen hat insgesamt zehn Standorte, mit einer starken Ausrichtung nach Osteuropa. Es gibt drei Standorte in Ungarn, je zwei in Rumänien, der Slowakei und Polen. Der Standort in Italien wurde "stark redimensioniert auf ein rein technisches Büro", wie Kogler erklärte. Eine jahrelang brachliegende Liegenschaft in Klagenfurt konnte kürzlich an ein italienisches Unternehmen vermietet werden. Die Zentrale ist und bleibt in Glanegg, wobei der Standort in Kärnten laut Wilding derzeit der schwierigste des ganzen Unternehmens sei. Man denke aber nicht an eine Verlagerung.

Am 27. November gibt es die Hauptversammlung, am gleichen Tag erfolgt auch der Bericht über das erste Quartal 2014/15. Für das laufende Geschäftsjahr sind die Vorstände sehr zuversichtlich. Auf die Frage, ob es in einem Jahr schwarze Zahlen zu berichten geben werde, meinte Kogler: "Wir schreiben schon jetzt schwarze Zahlen, aber wir haben viele Altlasten ergebniswirksam bereinigt. Auch die Übernahme durch den neuen Eigentümer hat letztlich viel Geld gekostet, wenn ich da allein an die Beratungskosten denke." (APA)