China : Industrie will keine Zugeständnisse an China
Ein breites Bündnis aus Industriebranchen (darunter Drahtseile, Guss, Keramik, Nichteisenmetalle, Papier, Solar, Stahl, Stahlrohre sowie Stahlflanschen) warnt dabei vor massiven Nachteilen für die europäische Industrie, sollte der Status vorzeitig verliehen werden. Denn die Studie zeigt, dass Staatsplanung und Subventionierung Bestandteil der DNA Chinas seien. Wenn die EU China schließlich den geforderten Marktstatus zuerkennen würde, wären ihre Möglichkeiten, gegen chinesisches Dumping einzuschreiten, stark beeinträchtigt. Dies könnte unter anderem zum Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen in der Europäischen Union führen.
Denn das Industriebündnis sehe sich ohnehin zunehmend mit gedumpten und subventionierten Niedrigpreisen aus China konfrontiert. Um den Schutz gegen solche Importe zu gewährleisten, müssten Instrumente gegen unfaire Handelspraktiken dringend erhalten bleiben.
Die EU hat dabei fünf Kriterien festgelegt, die kumulativ erfüllt sein müssen, damit einem Land der Marktwirtschaftsstatus zuerkannt werden kann. Laut der Industriegemeinschaft halte China die festgelegten Kriterien nicht ein. Im Wettbewerb mit Drittlandanbietern müsse soweit wie möglich Chancengleichheit hergestellt oder zumindest grobe Auswüchse von Wettbewerbsverzerrungen eingedämmt werden.
Stahlnachfrage sinkt weiter
Währenddessen geht die chinesische Nachfrage nach Stahl das zweite Jahr in Folge zurück. Dafür spreche die Abnahme der Stahlnachfrage um fünf Prozent im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat, so eine Analyse von J.P. Morgan. Eine gewisse Erholung in der 2. Jahreshälfte werde nicht ausreichen, um in diesem Jahr noch ein Wachstum zu erzielen. Höhere Stahlexporte hätten dazu beigetragen, dass die chinesische Stahlerzeugung in den ersten fünf Monaten des Jahres nur um 1,6 Prozent gesunken sei.