Menschen : Konzernchef von Total bei Flugzeugunglück in Russland gestorben

Der Chef des französischen Mineralölkonzerns Total, Christophe de Margerie, ist bei einem Flugzeugunfall in Russland zusammen mit den drei Crew-Mitgliedern seines Privatjets ums Leben gekommen. Die Maschine stieß in der Nacht zum Dienstag auf dem Flughafen Moskau-Wnukowo beim Start mit einem Schneepflug zusammen.

Der Konzern zeigte sich in einer Erklärung "zutiefst bewegt und traurig". Premierminister Manuel Valls erklärte, Frankreich habe einen "großen Industrie-Kapitän und Patrioten" verloren.

Einem Bericht der russischen Wirtschaftszeitung "Wedomosti" zufolge hatte sich de Margerie am Montagnachmittag mit dem russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew in dessen Residenz außerhalb von Moskau getroffen, um über Investitionen in Russland zu beraten. Das Unglück ereignete sich dann gegen Mitternacht Ortszeit (22.00 Uhr MESZ), als der Privatjet zurück nach Paris fliegen sollte.

Mit Schneepflug kollidiert

Der Flughafen erklärte, dass die Maschine vom Typ Falcon-50 mit einem Schneepflug kollidiert sei, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war der Fahrer des Schneepflugs, der den Unfall unverletzt überstand, betrunken. Die vorläufige Annahme laute, dass "ein Fehler der Flughafenaufsicht und das Verhalten des Schneepflugfahrers" zum Unfall führten. Mögliche Fehler der Piloten würden ebenfalls geprüft. Die Sichtweite betrug zu jenem Zeitpunkt 350 Meter.

Rettungskräfte eilten zu dem Unfallort, um die Flammen zu löschen. Der Flughafen wurde außerdem vorübergehend gesperrt.

Der französische Ölkonzern sprach der Familie des 63-jährigen Konzernchefs sowie den Angehörigen der verunglückten Crew-Mitglieder sein Mitgefühl aus. In einer weiteren Mitteilung hieß es, der Verwaltungsrat des Konzerns werde "so schnell wie möglich" zusammenkommen.

Die Maschine des 63-jährigen Firmenchefs hatte nach Paris fliegen sollen. Der Verwaltungsrat von Total kündigte an, sobald wie möglich zusammenzutreten. Eine Sprecherin des Energiekonzerns erklärte, bereits in der Nacht habe es eine Krisensitzung gegeben.

De Margerie war seit 2007 Total-Chef, nachdem er zuvor bereits mehrere Jahrzehnte lang für das Unternehmen gearbeitet hatte. Der in der Branche hoch angesehene Konzernchef hinterlässt seine Frau und drei Kinder. (APA/AFP/Reuters)