Automobilindustrie : Mercedes-Betriebsrat bangt um Hunderte Arbeitsplätze

Der Betriebsrat des Mercedes-Werks Düsseldorf bangt wegen der geplanten Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion ins Ausland um Hunderte Arbeitsplätze. Das Unternehmen habe die Arbeitnehmervertretung über die Idee, die Transporter für den US-Markt auch dort zu produzieren, informiert, sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Weilbier heute, Donnerstag, der Nachrichtenagentur Reuters.

"Bei uns herrscht deshalb die Befürchtung, etliche hundert Arbeitsplätze könnten wegfallen", sagte er. Eine Daimler-Sprecherin bestätigte Gespräche mit dem Betriebsrat. Am Freitag sollten die rund 6.600 Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung informiert werden. Da noch keine Entscheidung fallen werde, stünden genaue Zahlen aber noch nicht fest.

Verkürzung von Lieferzeiten

In Düsseldorf geht es um die Produktion der nächsten Sprinter-Generation in fünf bis sieben Jahren. Rund 15 Prozent der Lieferwagen werden in den USA, dem nach Deutschland zweitgrößten Sprinter-Markt, verkauft. Bisher müssen die Transporter wegen amerikanischer Vorschriften zerlegt in die USA importiert und dort zusammengebaut werden. Mit der kompletten Produktion vor Ort könnte die Lieferzeit verkürzt werden.

Daimler habe zugleich Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt, sagte Weilbier. Dies wurde auch in Unternehmenskreisen bestätigt. Die Arbeitnehmer hoffen deshalb, mit einer Ersatzproduktion einen Stellenabbau abzuwenden. (APA/Reuters)

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