Alternativenergien : ÖBB nahmen erstes Bahn-Solarkraftwerk in Betrieb

Bei einem Lokalaugenschein am Montag wurde die 16,7 Hertz-Photovoltaikanlage mit 7.000 Quadratmetern Solarpaneelen unmittelbar an den Gleisen der Ostbahn präsentiert. Sie soll pro Jahr rund 1.100 Megawattstunden produzieren.

Das Projekt befinde sich bis zum Sommer 2016 in einer Testphase, erläuterte der ÖBB-Geschäftsbereichsleiter für Bahnsysteme, Johann Pluy, gegenüber der APA: "Das Besondere an dieser Anlage ist, dass sie direkt Strom für Züge in die Oberleitung einspeist." Die Innovation daran sei ein speziell entwickelter sogenannter Wechselrichter, der die produzierte Gleichspannung auf 16,7 Hertz-Wechselspannung umwandelt, erklärte Pluy. 95 Stück dieser Einrichtung gebe es auf dem etwa zwei Hektar großen Bahngrundstück.

Mit den angepeilten pro Jahr produzierten 1.100 Megawattstunden könnten rund 200 Züge von Wien nach Salzburg geführt werden, erläuterte Pluy. Zudem würden jährlich 400 Tonnen an CO2 eingespart. Nach ÖBB-Angaben stammen aktuell 90 Prozent des Fahrstroms aus Wasserkraft, zwei Prozent aus Ökoenergie und acht Prozent aus Erdgas.

Ziel sei es, den Anteil der Strom-Eigenerzeugung zu erhöhen, sagte Pluy. Dies soll Versorgungssicherheit schaffen und gleichzeitig die Abhängigkeit vom Strommarkt reduzieren. "Wenn das Projekt für uns technologisch und wirtschaftlich hält, wollen wir es vor allem auf den Süden und im Südosten von Österreich ausdehnen", kündigte der ÖBB-Geschäftsbereichsleiter an. (apa)