Gas : OMV erwartet bis 2020 "flache" Gasnachfrage

Der Öl- und Gaskonzern OMV erwartet auch für die kommenden Jahre kein Wachstum im kriselnden Gasgeschäft. "Wir haben heute eine Situation, wo der Bedarf auf einem niedrigen Niveau stagniert und auch für die Zukunft in Europa - zumindest in den nächsten Jahren - kein erhebliches Wachstum mehr vorgesehen wird", sagte OMV-Gaschef Hans-Peter Floren am Freitag in Wien.

Bis 2020 werde die Nachfrage "relativ flach" bleiben. Lediglich in der Türkei wachse der Gasbedarf, während er im Rest Europas durch die flaue Wirtschaftslage zurückgehe. Die Folge seien Überkapazitäten, und für die Versorger "eine große Unsicherheit, wie sich dieses Feld in der Zukunft weiter entwickelt", sagte Floren auf einer "Handelsblatt"-Tagung.

Viele von ihnen hatten noch vor einigen Jahren hohe Wachstumsraten im Gasgeschäft erwartet und sich im Voraus große Gasmengen zu vergleichsweise hohen Preisen vom russischen Lieferanten Gazprom gesichert. Wegen der sinkenden Nachfrage ist der Gaspreis jedoch deutlich gefallen. Nun versuchen sie ihre auf Jahrzehnte abgeschlossenen Verträge nachzuverhandeln.

Angesichts der schlechten Aussichten im Gasgeschäft will die OMV künftig kein eigenes Vorstandsmitglied mehr für den Bereich abstellen. Die Sparte soll mit dem Raffinerie- und Tankstellengeschäft zusammengelegt werden. Die Zukunft von Floren ist offen. Über seinen Vertrag werde verhandelt, hatte die OMV mitgeteilt. (APA/Reuters)