Kfz-Industrie : Opel fährt Produktion in Russland zurück

Als Reaktion auf die Krise in Russland fährt die europäische General-Motors-Tochter Opel ihre Produktion in dem Land weiter zurück und baut Personal ab. Das Werk in Sankt Petersburg werde auf einen Einschichtbetrieb zurückgefahren, den Mitarbeitern würden Abfindungsangebote gemacht, teilte Opel am Dienstag in Rüsselsheim mit.

Russland: drittgrößter Markt

"Im vergangenen Jahr war Russland unser drittgrößter Markt nach Großbritannien und Deutschland - aktuell steckt dieser Markt in ernsten Turbulenzen", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann.

Zugleich stellt Opel eine Managerin ein, die das Russlandgeschäft künftig führen soll. Susanna Webber, bisher für Einkauf und Logistik der Opel Group zuständig, soll unter anderem dafür sorgen, dass das Werk in Sankt Petersburg mehr Teile von lokalen Zulieferern bezieht.

Auch VW hat Produktion eingedämmt

Volkswagen hat einem Zeitungsbericht zufolge ebenfalls wegen der Schwäche des Rubels und der Auswirkungen der Ukraine-Krise seine Produktion in Russland zurückgefahren. Im Werk in Kaluga sollen 2014 nur noch 120.000 Fahrzeuge statt der ursprünglich geplanten 150.000 vom Band rollen, wie die Branchen-und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche" berichtet hat.

In dem VW-Werk rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau werden die Modelle Polo, Tiguan, Skoda Fabia und Octavia gebaut.

Der Absatz von VW in Russland schrumpfte bis Ende Juli um 10 Prozent, die Auslieferungen aller deutschen Hersteller waren in den ersten sieben Monaten 2014 um 14 Prozent zurückgegangen. Ein VW-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Er betonte jedoch, dass die Produktion im Werk Kaluga ab Montag für zehn Tage ruhen wird. (APA/Reuters)