Russland : Opel schreibt weiter rote Zahlen

Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) bezifferte am Donnerstag die Kosten für das Europa-Geschäft im ersten Quartal 2015 auf 337 Millionen Dollar (313,7 Millionen Euro). Weitere Belastungen in Höhe von 91 Millionen Dollar fielen durch den Rückzug für das übrige GM-Geschäft an.

Insgesamt fuhr Opel von Jänner bis März einen Verlust von 239 Millionen Dollar ein, konnte sich dabei aber leicht verbessern. Im Vorjahresquartal hatte der Autobauer noch ein Minus von 284 Millionen Dollar gemacht. General Motors verbuchte dagegen unterm Strich einen Gewinn von 945 Millionen Dollar, fast acht Mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum.

Opel hatte Mitte März angekündigt, sich nach einem Absatzeinbruch vollständig aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Die Produktion im Werk in St. Petersburg soll Mitte des Jahres eingestellt werden. Auch die GM-Marke Chevrolet soll zum Dezember 2015 weitgehend aus Russland verschwinden. Stattdessen will sich der Konzern dort mit Marken wie Cadillac auf das Premiumsegment konzentrieren.

Trotz der Probleme in Russland konnten Opel und die europäische Schwestermarke Vauxhall den Angaben zufolge ihren Absatz auf fast 280.000 Fahrzeuge steigern und ihren Marktanteil in elf Ländern erhöhen. GM hat das Ziel ausgegeben, das seit Jahren defizitäre Europageschäft bis zum Jahr 2016 wieder in die schwarzen Zahlen zu führen.

Der Konzern verkaufte im ersten Quartal weltweit 2,4 Millionen Fahrzeuge, vor allem in China und in den USA war die Nachfrage groß. Der Umsatz ging aber leicht auf 35,71 Mrd. Dollar zurück, unter anderem machte sich der starke Dollar im internationalen Geschäft bemerkbar.

Aus Sicht von Opel-Chef Karl-Thomas Neumann unterstreichen die neusten Geschäftszahlen dennoch die Fortschritte des Herstellers: "Wir halten Kurs (...) Wir haben zum neunten Mal in Folge unsere internen Quartalsziele übertroffen." Das bringe Opel seinem nächsten großen Ziel näher, "2016 wieder profitabel zu werden", schrieb Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter. (apa/dpa)