Bauindustrie : Porr-Chef Strauss rechnet mit keiner Erholung der Märkte

Der börsennotierte Baukonzern Porr hat seinen Immobilienbereich im abgelaufenen Geschäftsjahr abgespalten und konzentriert sich nun auf das Kerngeschäft Bauen. Unter dem Strich verringerte sich der Gewinn 2014 um 7,4 Prozent auf 48,6 Millionen Euro - im Jahr davor waren es (das Developmentgeschäft herausgerechnet) 52,5 Millionen Euro, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Der Vorstand will der Hauptversammlung dennoch eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorschlagen - nach 1 Euro (angepasst an die Aktienstückzahl 2014) im Jahr davor.

Die Produktionsleistung legte allerdings um 9,9 Prozent auf 3,48 Milliarden Euro zu. Mit diesem Zuwachs lag sie deutlich über dem Durchschnitt des europäischen oder österreichischen Baumarktes, der den Angaben zufolge nur ein Plus von einem Prozent erreichte. Die Umsatzerlöse erhöhten sich von 2,63 auf 3,01 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Mitarbeiterstand der Porr weitete sich um 7,7 Prozent von 11.920 auf 12.834 Arbeitnehmer aus.

Auftragsbestand gesunken

Der Auftragsbestand des Baukonzerns sank per Ende Dezember um 7,7 Prozent auf rund 4,06 Milliarden Euro, der Auftragseingang brach um 28,4 Prozent auf 3,14 Milliarden Euro ein - allerdings schlug im Vergleichsjahr 2013 alleine der Großauftrag für die Green Line der Metro in Doha als Einmaleffekt im Volumen von 850 Millionen Euro zu Buche. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg der Gewinn (EBITDA) der Porr im vergangenen Jahr von 146,6 auf 156,4 Millionen Euro um 6,7 Prozent. Auf EBIT-Basis betrug das Plus nur noch ein Prozent auf 81,7 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) nahm von 59,6 auf 66,1 Millionen Euro zu.

Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 15,1 auf 18 Prozent und die langfristigen Verbindlichkeiten verringerten sich laut Geschäftsbericht deutlich um fast 39 Prozent auf 409 Millionen Euro. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten dehnten sich allerdings um 5,6 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro aus.

Für 2015 rechnet das Management mit "einer Steigerung von Leistung und Ergebnis". Die Fortsetzung des Sparprogramms "fitforfuture" werde auch heuer "einen wichtigen Ergebnisbeitrag liefern".

Herausforderndes Umfeld

"Wir können nicht darauf hoffen, dass sich die Märkte langfristig und nachhaltig erholen", räumte Porr-Chef Karl-Heinz Strauss in einem Statement im Jahresfinanzbericht ein. Gewinne zu erwirtschaften und die Margen zu sichern werde auch in den kommenden Jahren die große Herausforderung sein. "Das wirtschaftliche Umfeld wird uns dabei nicht unterstützen."

Im Sommer 2014 hatte die Porr die UBM Realitätenentwicklung AG übernommen. Danach hat sie den gesamten Immobilienbereich abgestoßen, um Schulden abzubauen und sich künftig als reine Baufirma bewegen zu können. Unter dem neuen Namen UBM Development agiert die UBM nun wieder eigenständig als Immobilienentwickler. (apa)