Stahlhandel : Schmolz+Bickenbach hat Handelstöchter verkauft

Es ging recht zügig: Der Deal mit Jacquet Metal Service für den Verkauf der Handelstöchter des Stahlkonzerns in Österreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden ist unter Dach und Fach, sie wurden für 88,6 Millionen Euro verkauft. Die Handelstöchter erreichten zusammen einen Umsatz von etwa 600 Millionen Euro und beschäftigten 1.000 Mitarbeiter - Österreich hat dabei mit 41 Mitarbeitern etwa 45 Millionen zum Umsatz beigetragen, die heimische Niederlassung ist dabei nicht die kleinste.

Die Töchter gehörten zur Division Sales & Services, verfolgen ein divergierendes Geschäftsmodell und vertreiben überwiegend werksfremde Produkte, so eine Aussendung. Daher entsprachen sie nicht mehr der strategischen Ausrichtung auf die Produktion und den Vertrieb werkseigener Produkte der Schmolz + Bickenbach Gruppe. Der Bereich Werkzeugstahl wird bei S + B verbleiben. Mit dem Verkauf geht Schmolz + Bickenbach nach eigenen Angaben einen großen Schritt in der strategischen Neuausrichtung, die eine Fokussierung auf die Produktion von Speziallangstahl und den Vertrieb der eigenen Produkte über das gruppeneigene Sales & Services-Netzwerk vorsieht.

Die an der Pariser Börse notierte Jacquet Metal Service, die ihren Sitz in Lyon hat, wird damit zum wichtigsten europäischen Distributor von Stahlprodukten für die Werkzeugmaschinen- und Automobilindustrie. Der französische Konzern hat in den letzten Jahren verschiedene Akquisitionen getätigt, 2010 wurde beispielsweise der französische Stahlhändler IMS übernommen. Das Unternehmen verfügt auch über Aktivitäten in Deutschland und Kanada. 2014 erzielte Jacquet Metal Service mit 2.400 Beschäftigten bei einem Umsatz von 1,13 Milliarden Euro einen Gewinn von 25,2 Millionen Euro.

Beide Unternehmen - sowohl Schmolz + Bickenbach, als auch Jacquet Metal Services - werden durch die Transaktion ihre bestehenden Lieferbeziehungen ausweiten und auch weiterhin als Partner zusammenarbeiten.