Ergebnisse : Semperit steigerte Industrie-Investitionen um fast 200 Prozent

Der Gummikonzern Semperit will vorerst von großen Investitionen absehen. In den letzten vier Jahren habe der Konzern das "größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte" durchgezogen, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Fahnemann. Hier war der Standortausbau und -modernisierung im Fokus, 200 Millionen Euro hat Semperit zwischen 2011 und 2014 dafür investiert. 2014 waren es 74,4 Millionen Euro nach 49,7 Millionen Euro im Jahr davor. Große Zukäufe sind in den nächsten Jahren keine mehr geplant - die Übernahme von "kleineren Wettbewerbern", so Fahnemann, schließe er allerdings nicht aus - zuletzt wurde etwa der deutsche Gummidichtungshersteller Leeser übernommen. Nachdem in den nächsten Jahren keine Firmenkäufe im dreistelligen Millionenbereich am Radar seien, wolle man die zurückgehaltene Dividende nun wieder an die Aktionäre ausschütten, so Fahnemann bei der Bilanzpressekonferenz.

Insgesamt wäre 2014 ein "raues" Jahr gewesen, so der Vorstandsvorsitzende. Vor allem das zweite Halbjahr wäre von einer Nachfrageschwäche gekennzeichnet gewesen. Damit hat Semperit im letzten Geschäftsjahr auch etwas weniger Gewinn gemacht. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 49,7 Millionen Euro, nach 54,9 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf 930 Millionen Euro

Das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich leicht um 0,8 Prozent auf 88,5 Millionen Euro. Das kleine Ebit-Plus sei von höheren Umsätzen und einem positiven Effekt als Folge der Konsolidierungsumstellung der thailändischen Joint Venture-Gesellschaft Siam Sempermed Corp. Ltd. von Voll- auf at-equity-Konsolidierung getragen gewesen, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz von Semperit stieg aufgrund von hohen Kapazitätsauslastungen im Geschäftsbereich Medizin und Industrie um 2,6 Prozent auf 930,4 Mio. Euro. Durch höhere Vertriebsleistungen habe man die negativen Preiseffekte aufgrund von tiefen Rohstoffpreisen überkompensieren können.

"Wir sind gut unterwegs, auch wenn wichtige Etappen noch vor uns liegen", so Semperit-Chef Thomas Fahnemann. Man sei "gut positioniert" um auch in den kommenden Jahren bei schwieriger Konjunktur weiter zu wachsen. Semperit hat im Jahr 2014 insgesamt 74,4 Millionen Euro nach 49,7 Millionen Euro im Jahr davor in den Ausbau und die Modernisierung seiner Fabriken investiert.

Für das Gesamtjahr 2015 erwartet die Semperit-Gruppe eine "zufriedenstellende Geschäftsentwicklung". Die Ergebnisse von 2013 und 2014 seien aber aufgrund der weltweiten Konjunktursituation "sehr schwierig zu erreichen", so der Semperit-Chef. Belastend wirke unter anderem die Russland/Ukraine-Krise. Großes Wachstumspotenzial ortet Semperit im Bereich Untersuchung- und Operationshandschuhe vor allem in Lateinamerika, Australien und Asien. Semperit produziert außerdem auch Hydraulikschläuche und Fördergurte. (apa/mi)