Transport : Siemens baut auf Zug-Sparte

Letztes Jahr hatte Siemens bei Gesprächen über das Energiegeschäft vorgeschlagen, die Zugsparte mit der des französischen Konzerns Alstom zusammenzulegen. Aus dem Geschäft wurde nichts, weitere Gespräche mit Alstom wurden von Siemens-Chef Joe Kaeser dementiert.

Denn Siemens sieht den Markt für seine Mobility-Sparte - vor allem im Bahngeschäft - für eine Wachstumsbranche, wie sich in Krefeld zeigte. Denn Siemens-Vorstand Jochen Eickholt und Sandra Gott-Karlbauer, verantwortlich für Business und Urban Transport, hatten mehr als 50 Multiplikatoren unter anderem aus England, Schweiz und Österreich ins Werk nach Uerdingen eingeladen, um die Zukunft der Mobility-Sparte mit weltweit 26 000 Siemens-Beschäftigten zu skizzieren, wie rp-online berichtet. „Schienenfahrzeuge sind für uns von überragender Bedeutung“, sagte Eickholt. Der Auftragseingang liege mit 9,3 Milliarden Euro über dem Umsatz von 7,2 Milliarden Euro. Und auch die Bruttorendite habe sich mit 7,3 Prozent erheblich verbessert.

Eickholt sieht allerdings Chancen vor allem in den Wartungs- und Servicebereichen (plus 3,3 Prozent) sowie dem Infrastruktursektor (plus 3,6 Prozent) als dem eigentlichen Zug- und Wagenbau (plus 1,2 Prozent). Die Auftragsbücher sind jedenfalls voller denn je. Ende 2017 soll der ICx als neue ICE-Generation ausgeliefert werden. 130 Züge hat die Deutsche Bahn bestellt. Eine Option auf insgesamt 300 wurde unterzeichnet. Es ist mit 5,3 Milliarden Euro der größte Einzelauftrag, den die Bahn je vergeben hat, berichtet wz-newsline.

Teile der Fertigung in Österreich

Auch London hat 1.140 Siemens-Züge im Wert von rudn 1,8 Milliarden Euro bestellt, der Konzern ist dabei auch für die Instandhaltung zuständig. Auch der Rhein-Ruhr-Express wird von Siemens gebaut - 82 Züge wird Siemens liefern - inklusive Instandhaltung. Dafür wird in Dortmund auch ein neues Werk gebaut. Ein großer Teil des Auftrags werde aber in Wien und Graz gebaut, wie das Unternehmen bekannt gab.