Maschinenbau : Siemens-Chef muss Milliarden-Deal im Öl- und Gasgeschäft verteidigen

Siemens will mit dem 7,6 Milliarden Dollar (6,79 Milliarden Euro) teuren Deal eigentlich vom Fracking-Geschäft in den USA profitieren, das aber derzeit angesichts des Ölpreisverfalls stark unter Druck steht. Unglückliches Timing - überzogener Kaufpreis, lautete deshalb schon vor Wochen das kritische Fazit von Investoren.

Auch die Wachstumsschwäche des Elektroriesen, der zuletzt gegenüber Wettbewerbern wie dem US-Rivalen General Electric an Boden verloren hatte, dürfte die Anleger umtreiben. Wie es im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (bis 30. September) für Siemens gelaufen ist, werden sie ebenfalls am Dienstag erfahren, da Kaeser zur Hauptversammlung auch die Zahlen für die Monate Oktober bis Dezember vorlegen wird. Experten rechnen mit einem Gewinnrückgang für den Elektrokonzern, vor allem, weil das wichtige und margenstarke Energiegeschäft mit der rückläufigen Nachfrage nach großen Gasturbinen zu kämpfen habe. Dagegen dürfte der Umsatz des Konzerns etwas gestiegen sein.

Spekulationen über tausende bedrohte Jobs

Kaeser hatte Siemens im vergangenen Jahr einen radikalen Umbau verordnet, um den Konzern schlanker und wettbewerbsfähiger zu machen. Dabei wurde unter anderem die Einteilung des Geschäfts in Sektoren aufgehoben. Wie viele Arbeitsplätze das kosten wird, ist noch immer offen, über tausende bedrohte Jobs wird seit Monaten spekuliert.

Auch die Sorgen der Beschäftigten dürften daher auf der Hauptversammlung zur Sprache kommen. Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn hatte die erwarteten Einschnitte erst vergangene Woche deutlich kritisiert. "Ich habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als alternativlose Lösung propagiert wird", sagte sie dem "Handelsblatt". (APA/dpa)