Wettbewerb : Stahlhändler-Kartell: Anzeigen gegen fünf Unternehmen

In der Causa um illegale Preisabsprachen im Stahlhandel wurde nun gegen fünf Unternehmen Anzeige beim Kartellgericht erstattet, wie die "Presse" berichtet. Um welche Unternehmen es sich handelt ist noch unklar.

Schon zum Jahreswechsel 2012 soll es zu einem denkwürdigen Treffen gekommen sein, das heute die Wettbewerbsbehörden beschäftigt: Die Geschäftsführer von vier Stahlhandelshäusern sollen sich am 12. Januar im Café Imperial getroffen haben, um Preise und Konditionen abzustimmen.

Aus dem monatlichen Tête-à-Tête in der Kleingruppe sollte schon bald ein veritabler Branchentreff werden. Die Chefs von Frankstahl, Weyland, Mechel, Eisen Wagner, Filli Stahl und Großschädl – insgesamt also fast der gesamte Handelsmarkt – kamen ab Mitte des Jahres monatlich (aus organisatorischen Gründen weitaus weniger royal beim Rosenberger in St. Pölten) zusammen.

Unstimmigkeiten in der Runde ließen die Bestrebungen auffliegen: Zwei der Beteiligten Unternehmen beriefen sich, so heißt es, auf die Kronzeugenregelung und meldete die Treffen bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). Ob es tatsächlich zu wirksamen Preisabsprachen gekommen ist – und ob Kunden geschädigt wurden, ist noch nicht klar.

Keine Ermittlungen bei Neumüller und Köllensperger

Gegen Neumüller wurden keine Ermittlungen durchgeführt. Das oberösterreichische Unternehmen sei nicht involviert gewesen, bestätigte Johann Neumüller, der Geschäftsführer des Stahlunternehmens, gegenüber dem INDUSTRIEMAGAZIN. Es gebe "keine Ermittlungen, keinen Beschuldigtenstatus, keinen Kronzeugenstatus und keine Hausdurchsuchung" so Neumüller.

Auch gegen das Tiroler Unternehmen Köllensperger sollen keine Ermittlungen laufen, wie der Geschäftsführer Rainer Köllensperger dem INDUSTRIEMAGAZIN erklärt. Eine Bestätigung der BWB liegt dem INDUSTRIEMAGAZIN für beide Unternehmen vor.