Meinung : Stöger muss die Steine aus dem Weg der Logistiker räumen

Österreichs Logistiker fürchten sich also nicht. Mehr oder minder unbeeindruckt von diversen Indikatoren, die Zweifel an der Erholung der Weltkonjunktur wecken, machen sie stabile, meist sogar steigende Umsätze. Das gilt zumindest für die großen Speditionen, die ausreichend diversifiziert sind, um einknickende Märkte zu kompensieren.

Jenseits des INDUSTRIEMAGAZIN-Rankings beginnt der Bereich der vielen kleinen und kleinsten Transporteure im Land, denen diese Mittel nicht zur Verfügung stehen. Dementsprechend wurden ihre Reihen in den vergangenen Jahren gelichtet, und das zum Schaden der gesamten Transportbranche, auch der Großen.

Sie stehen in vielen Fällen ökonomisch an der Kippe, und sie haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind in der Bevölkerung unbeliebt.

Das macht Entscheidungen zu ihren Ungunsten schnell mehrheitsfähig. Beispiele dafür sind der kaum zu argumentierende „Nacht-60er“, die ernsthaft ventilierte Idee einer flächendeckenden Lkw-Maut oder die hauptsächlich über Emotionen geführte, längst verloren gegebene Diskussion über Gigaliner – Verzeihung: Monstertrucks.

Österreich hat seit Kurzem einen neuen Verkehrsminister. Dass Alois Stöger die Branche in Watte packt, wird von ihm nicht erwartet. Dass er ihr seit Jahren im Weg liegende Steine wenigstens zum Teil aus dem Weg räumt, muss man von ihm fordern.