Transport : Tschechien feilscht mit Kapsch um Preisnachlass für Mautsystem

Der bestehende Vertrag zwischen Kapsch TrafficCom und Tschechien läuft Ende 2016 aus. Für die Zeit danach will die Regierung den Betrieb eines elektronischen Mautsystems neu ausschreiben, allerdings sei man mit den Vorbereitungen dafür bereits im Verzug, räumte der Minister ein.

Tok hält immer noch an dem Plan fest, die Ausschreibung 2016 durchzuführen. "Allerdings wollen wir eine Versicherung haben", sagte der Minister. Diese Versicherung könnte sein, dass Kapsch auch "in null bis 24 Monaten nach 2016 " das bestehende System weiter betreibt.

Tok setzt auch auf die Kooperation von Kapsch bei der Ausschreibung für die Neuvergabe des Mautsystems. Konkret geht es darum, die technischen Daten über das bestehende Mikrowellen-Mautsystem künftigen Mitbewerbern zugänglich zu machen, damit sich diese entscheiden könnten, ob sie das vom Kapsch errichtete System weiter betreiben oder ein völlig neues System errichten wollen. Die Ausschreibung soll "technologisch neutral" erfolgen. "Ich gehe davon aus, dass Kapsch sich seriös verhalten wird", betonte der Minister.

Mehrere Unternehmen haben bereits ihr Interesse am Betrieb des Lkw-Maut-System bekundet, darunter die italienische Autostrade, Siemens und die slowakische SkyToll. Die Lkw-Maut wird in Tschechien auf 1.300 Autobahn- und Schnellstraßenkilometern eingehoben. Jährlich werden etwa nen Milliarden Kronen (329,7 Millionen Euro) kassiert, wovon heuer laut Tok 26 Prozent an den Betreiber Kapsch gehen. Tschechien hebt die Lkw-Maut seit 2007 elektronisch ein. (apa)