CEE : Türkei will sich an Gazprom-Pipeline "Turkish Stream" beteiligen

Der türkische Staat will sich an der vom russischen Gazprom-Konzern geplanten Gaspipeline mit dem Arbeitsnamen "Turkish Stream" beteiligen, auch finanziell, wie der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" (Dienstagausgabe) betonte.

Gazprom hat vor kurzem die "Turkish Stream" als Alternativprojekt zur South-Stream-Pipeline präsentiert, gegen die es massiven Widerstand seitens der EU gegeben hatte und die dann vom russischen Präsidenten Wladimir Putin für tot erklärt wurde.

Türkei als Transitland

Die Türkei sei auch mit 30 Prozent am Pipeline-Projekt Tanap (transanatolische Pipeline) beteiligt, gemeinsam mit Aserbaidschan und westlichen Ölkonzernen, sagte Zeybekci. Und auch der Iran werde die Türkei als Transitland brauchen, um sein Erdgas nach Europa zu liefern.

Vom derzeit sehr niedrigen Ölpreis werde die Türkei stark profitieren, erklärte der Minister. "Wenn der Erdölpreis bei 60 Dollar liegen sollte, wird das unseren Import um 33 bis 40 Mrd. Dollar senken." Davon würden 7 bis 8 Mrd. Dollar direkt auf Öl entfallen, der Rest auf Produkte, die aus Erdöl hergestellt werden. Andererseits würden aber auch die türkischen Exporte in Länder sinken, deren Einnahmen vor allem aus Ölverkäufen stammen.

Zeybekci geht davon aus, dass die türkische Wirtschaft heuer um 4 Prozent wachsen wird, nach 3 Prozent im Vorjahr. 2016 könnte sich das Wachstum dann auf rund 5 Prozent beschleunigen, hofft der Minister. (APA)