Chemie : Ukraine-Konflikt belastet deutsche Chemie-Branche

Die deutsche Chemiebranche senkt nach einem schwachen Quartal ihre Prognose für das Gesamtjahr. Der Industriezweig rechnet 2014 nur noch mit einem Anstieg der Chemikalienproduktion um 1,5 Prozent statt 2 Prozent, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) heute, Dienstag, in Frankfurt mitteilte.

Beim Umsatz stellt Deutschlands drittgrößter Industriezweig (nach Automobilherstellern und Maschinenbau) nun einen Zuwachs von 1 Prozent auf 192,5 Mrd. Euro in Aussicht - bisher wurde ein Anstieg von 1,5 Prozent erwartet. Die Unternehmen würden ihre Preise im Schnitt um 1 Prozent senken. Zuletzt wurde noch ein Preisrückgang von 0,5 Prozent prognostiziert.

Dämpfer in der Konjunktur

"Die deutsche Chemie musste im zweiten Quartal einen konjunkturellen Dämpfer hinnehmen. Wir rechnen aber für das zweite Halbjahr wieder mit einer leichten Belebung der Nachfrage, wenn sich die geopolitische Lage nicht weiter zuspitzt", erklärte VCI-Präsident und Merck-Chef Karl Ludwig Kley. Insbesondere der Konflikt in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland bereiteten den Unternehmen Sorgen. Mit einer Rezession in Deutschland rechneten die Firmen aber nicht.

Im zweiten Quartal legte die Chemieproduktion nur um 0,3 Prozent zu. Der Branchenumsatz stagnierte bei 45,8 Mrd. Euro. Der Auslandsumsatz schrumpfte sogar um 0,5 Prozent. Die Firmen senkten ihre Preise im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent. (APA/Reuters)