Innovation : Vier Österreichische Firmen erhalten EU-Forschungsförderung

Im ersten Durchgang haben vier mittelständische österreichische Firmen die Aufnahme in das langfristige Förderprogramm der EU (Horizon 2020) geschafft. Sie kommen aus den Bereichen Flugsensor, Schienensensor, Biotechnologie und Medizintechnik, sagte Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) am Montag in Wien vor dem Europatag der WKÖ. Österreich erhofft sich aus dem Programm bis 2020 1,5 Mrd. Euro.

Förderung von 50.000 Euro in Phase eins

Dabei habe Österreich 4 von 27 Bewerbungen in das Programm gebracht und sei mit 15 Prozent Erfolgsquote eines der erfolgreichsten Länder, so Mahrer. In der ersten Phase gehe es nur um die Förderung von Business-Plänen mit bis zu 50.000 Euro. Für Umsetzungsprojekte, wo bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert werden können, laufe die erste Ausschreibung erst. Als Drittes wird von der EU auch Risikokapital zur Verfügung gestellt, erinnerte Mahrer. Über das Programm Horizon 2020 werden insgesamt 80 Mrd. Euro ausgeschüttet, damit sei es "das größte Forschungsprogramm der Welt", betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl.

Johannes Hahn, bisher EU-Kommissar für Regionalpolitik und designierter Kommissar für Nachbarschaftspolitik und Erweiterung, sieht das zwar auch als größtes Forschungsprogramm weltweit, schränkt aber ein: Europa sei "nach wie vor gnadenlos schwach", Forschungsergebnisse in konkrete Geschäfte umzusetzen.

Er erinnerte daran, dass in der neuen Förderperiode Österreich aus den Regionalförderungen mit 1,2 Mrd. Euro rechnen kann, davon 540 Mio. Euro aus dem Regionalfonds, 440 Mio. aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und 260 Mio. Euro für die territoriale Kooperation, also die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Österreich ist hinter Deutschland das EU-Land mit den meisten Nachbarn, erinnerte Hahn.

Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

Von 2014 bis 2020 stehen im EU-Budget für Regionalpolitik etwa 325 Mrd. Euro für die gesamte Union zur Verfügung. Zumindest 23 Mrd. Euro davon mussten für Projekte im Bereich Energiesparen und Energieeffizienz eingebracht werden - aber schon jetzt gibt es Einreichungen für 38 Mrd. Euro, sagte Hahn.

Ein zentrales Thema für die neue EU-Kommission ist der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit. Es reiche nicht, Jugendliche auszubilden, man müsse auch in den Regionen Arbeitsplätze schaffen, erinnerte Hahn: "Es macht wenig Sinn, junge Leute auszubilden, wenn sie dann keinen Arbeitsplatz finden". Auf der Suche nach europäischen Lösungen "stehe ich nicht an zu sagen, dass ich mir aus der österreichischen realen Wirklichkeit einiges abgespickt habe", etwa die Clusterbildung wie sie in Oberösterreich praktiziert wird, um regionale Schwerpunkte zu unterstützen, so Hahn. (APA)

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