World Steel Association : Voestalpine-Chef Eder: "Es braucht neuen Optimismus in Europa"

Wolfgang Eder war als Keynote-Speaker zur Preisverleihung des Wirtschaftsjournalisten des Jahres 2014 in Frankfurt eingeladen. Dort sprach der Voestalpine-Chef und Worldsteel- Präsident zum Thema „Wirtschaftsstandort Europa – eine industrielle Zukunft mit vielen Fragezeichen“ und die Herausforderungen für Industrieunternehmen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas in Zukunft zu erhalten.

Die Industrie würde mit Investitionen immer häufiger auf andere Kontinente ausweichen, so Eder, in Europa sei keine Planungssicherheit mehr gegeben, weil die Politik In den Bereichen Energie und Klima seit Jahren Entscheidungen aufschieben oder umstoßen würde. Doch gerade Industriepolitik beschränke sich in Europa heute in hohem Maße auf Energie- und Klimapolitik.

Durch immer schärfer werdende Auflagen und Gesetze wird es für energieintensive Unternehmen wie die Voestalpine zunehmend schwieriger, im internationalen Vergleich mithalten zu können. Er forderte daher in seiner Rede rasches politisches Handeln bezüglich eines europäischen Energiemasterplans, die Vereinbarkeit von Klimaschutz und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und notwendige Maßnahmen zur Verringerung des Kostennachteils Europas im internationalen Vergleich.

Die Voestalpine verfolgt – nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen Standortbedingungen in Europa – eine intensive Internationalisierungsstrategie mit forcierter Expansion in Asien und Nordamerika. Nichts desto trotz sei und bleibe Deutschland eines der Kernländer der Voestalpine-Gruppe, strich Eder heraus.

Zum Abschluss seiner Keynote betonte Eder, dass neben den wirtschaftlichen und finanziellen Aspekten wohl eine Aufbruchsstimmung in Europa viel wichtiger wäre: der Glaube an die Zukunft, ein neuer Optimismus verbunden mit weniger Regulierung und die Förderung von mehr Gründer- und Innovationsgeist. (mi)