Ergebnisse : Zulieferer FACC rutschte in die Verlustzone

Der Konzernergebnis nach Steuern betrug minus 9,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 28,9 Millionen Euro, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Vor Steuern betrug der Verlust 14,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 36,5 Millionen Euro davor. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent auf 528,9 Millionen Euro, teilte das Unternehmen im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz weiter mit.

Verzögerungen in der Umsatzrealisierung bei zwei wesentlichen Kundenprogrammen hätten zum Rückgang des Konzernumsatzes und dem negativen Ergebnis geführt.

Die Auftragslage stelle sich mit einer erneuten Steigerung gegenüber dem Vorjahr sehr positiv dar, so dass 2015/16 und in den Folgejahren mit Umsatzzuwächsen zu rechnen sei, heißt es im Ausblick. Im laufenden Geschäftsjahr werde das Wachstum noch im einstelligen Prozentbereich liegen, ein zweistelliges Wachstum werde sich erst nach einem weiteren Hochlaufen der Serienfertigung einstellen. Das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2015/16 werde "wesentlich vom Abschluss offener Kundenverhandlungen sowie der Fortsetzung von Effizienzmaßnahmen im Zusammenhang mit der erwähnten Ratensteigerung bei Neuprojekten abhängen".

"Zuviel Geld, um es in den Wind zu schreiben"

FACC will jene fehlenden 34 Millionen Euro, die das Unternehmen Anfang Mai zu einer Gewinnwarnung zwangen, nicht aufgeben. "Es ist zu viel Geld, um es in den Wind zu schreiben", so Konzernchef Walter Stephan. "Wir hoffen, zur Hauptversammlung mehr sagen zu können", so Stephan. Sicher sei das aber nicht.

Die Verhandlungen mit den beiden betroffenen - nicht genannten - Kunden seien am Laufen. "Mehr können wir derzeit nicht sagen", erklärte der FACC-Chef auf Journalistenfragen. Ob die Forderungen zu Gänze einbringlich seien, wollte er nicht kommentieren. Bei den 34 Millionen Euro handle es sich um Entwicklungsleistungen, so Stephan. Wer die Kunden sind, mit denen über Preisanpassungen gefeilscht wird, wollte das börsennotierte Unternehmen nicht verraten. FACC macht den Großteil seines Umsatzes mit Boeing und Airbus.

"Wir liefern heute Bauteile, wo wir keine kommerzielle Einigung haben", sagte Stephan. Das sei in den Verträgen abgedeckt und in der Luftfahrtindustrie kein Sonderfall. Das sichere den Flugzeugherstellern Bauteile, auch wenn noch zu Auseinandersetzungen kommt. Darüber, ob FACC die 34 Millionen Euro auch einklagen würde, wollte er keine konkrete Aussage machen. Die Kunden "verschärft anzugehen", so Stephan, "ist nicht unsere Absicht". Das Problem: "Wir haben nur ganz wenige Kunden". Man sei aber sicher, dass die Forderungen gerechtfertigt sind.

(apa)