Industriellenvereinigung : "Energiesparziele überaus ambitioniert"

Das Energiesparziel der EU-Kommission von 30 Prozent bis 2030 wird von der Industriellenvereinigung (IV) als "überaus ambitioniert" bewertet. Es gelte in weiterer Folge, die Energie- und Klimaziele durch ein Reindustrialisierungsziel gleichrangig zu ergänzen. Den Grünen und Umweltschutzorganisationen geht das heute präsentierte Ziel dagegen nicht weit genug.

Industriellenvereinigung: Ziele widersprechen Reindustrialisierung

Die IV erklärte, es sei Fakt, dass die 30 Prozent-Steigerung bei der Energieeffizienz bis 2030 höher ausfalle, als für die kostenoptimale Erreichung des 40-Prozent-CO2-Ziels bis 2030 notwendig wäre. "Dies bedeutet auch höhere Kosten für die Industrie, was dem Reindustrialisierungs-Ziel widerspricht", so IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren.

Die IV habe sich grundsätzlich stets dafür ausgesprochen, auch über das Jahr 2020 hinaus energie- und klimapolitische Zielsetzungen auf gesamteuropäischer Ebene zu verfolgen. Umso eindringlicher fordere man nun die gerade entstehende neue EU-Kommission auf, diese Ziele durch ein gleichrangiges Ziel zur Reindustrialisierung Europas zu ergänzen. Die größten Effizienzpotenziale könnten in den Bereichen Haushalt und Verkehr gehoben werden.

Grüne kritisieren fehlende Verbindlichkeit

Für die Umwelt- und Energiesprecherin der Grünen, Christiane Brunner, ist das Energiesparziel der EU-Kommission "zwar besser als befürchtet, aber noch immer nicht weitgehend genug". Die Grünen wollten ein verbindliches Energiesparziel der EU von 40 Prozent bis 2030. "Gänzlich fehlen die Verbindlichkeiten für einzelne Mitgliedstaaten", so Brunner. Man erwarte, dass auch die einzelnen Mitgliedstaaten sich bis zur endgültigen Entscheidung im Oktober auf verbindliche Ziele festlegten. Von der österreichischen Regierung fordern die Grünen hier ein geschlossenes Auftreten für "ambitionierte EU-Klima- und Energieziele".

Global 2000: Ziele sind "zahnlos"

Für die Umweltorganisation Global 2000 ist das Ziel "zu unverbindlich und zu wenig ambitioniert". Die Greenpeace-Direktorin für Umweltpolitik, Hanna Simons, kritisierte: "Ein Effizienz-Ziel von 30 Prozent nicht nur völlig unambitioniert, sondern zudem auch zahnlos, wenn es nicht verbindlich ist." (apa/pm)