Voestalpine : Hintergrund: Die skandalumwobene Intertrading

Die voestalpine nabelt sich nun endgültig vom einst skandalumwobenen Rohstoffhändler VA Intertrading (VAIT) ab. Mit dem heute, Freitag, bekanntgegebenen Verkauf des 38,5-prozentigen Aktienpakets wird der ukrainische Oligarch Kostyantin Zhevago statt der Voest größter Anteilseigner an der Intertrading.

Weitere Kernaktionäre der VA Intertrading sind laut Firmenhomepage die Crossvision Ltd aus Zypern, hinter welcher der russische Milliardär Vladimir Iorich steht, mit 13,5 Prozent, die MBG (Managementbeteiligungs GmbH) des VAIT-Chefs Karl Mistelberger mit 12,625 Prozent, die IBG (Intertrading Beteiligungs GmbH) mit 12,5 Prozent und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) mit 13,375 Prozent. Weiters sind 5,5 Prozent der Bank Austria (B&C) sowie 4 Prozent der Erste Bank (Erste Immorent) zuzurechnen.

Der "Intertrading-Skandal" hatte vor knapp drei Jahrzehnten die Verstaatlichte Industrie erschüttert. Die Handelsfirma hatte sich im internationalen Ölgeschäft verspekuliert, was damals allein im Jahr 1985 zu einem Jahresverlust von 11 Mrd. Schilling (800 Mio. Euro) führte. Der gesamte Vorstand musste daraufhin zurücktreten, die "Verstaatlichte" neu aufgestellt werden.

Die Intertrading war 1978 für Kompensationsgeschäfte als Tochtergesellschaft der damals noch staatlichen Voest-Alpine gegründet worden. Seit 1995 ist das Unternehmen ein freier Rohstoffhändler mit Schwerpunkt auf den Bereichen Stahl sowie Nahrungs- und Futtermittel.

Für 2012 meldete das Unternehmen ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 19,1 Mio. Euro - fast doppelt soviel wie im Jahr davor (10,85 Mio. Euro). Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. (APA/red)