Wifo-Studie : Österreich bei Industrie-Revolution vorne dabei

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Österreich gehört zu den technologieintensivsten Volkswirtschaften der Welt und ist vor allem in Industrien wie Maschinen- und Fahrzeugbau, metallverarbeitenden oder -erzeugenden Industrien, bei Werkstoffen und auch im Umweltbereich Technologiegeber, geht aus einer Wifo-Studie im Auftrag des Infrastrukturministeriums hervor. Pilotfabriken sollen den Weg zur "Industrie 4.0" unterstützen.

Technologiegeber weisen einen hohen Weltmarktanteil sowie einen höheren Technologiegehalt auf. Rund 65 Prozent der österreichischen Weltmarktführer mit einem durchschnittlichen Weltmarktanteil von durchschnittlich 27,9 Prozent entstammen den mechanischen Branche sowie den Metallverarbeitern/erzeugern. Im Bereich der Schlüsseltechnologie sind vor allem fortgeschrittene Fertigungstechnik und fortgeschrittene Werkstoffe Technologiegeber. Bei einigen Umwelttechnikprodukten erzielen heimische Exporteure Anteile zwischen 17 und 20 Prozent.

Industrielle Revolution

Der Wandel zur "Industrie 4.0" ist der aktuelle technologiepolitische Förderschwerpunkt des Infrastrukturministeriums, für den für die Jahre 2014 und 2015 insgesamt 250 Mio. Euro vorgesehen sind. Auch bei den Technologiegesprächen beim heurigen Forum Alpbach ist "Industrie 4.0", der so genannten vierten industriellen Revolution, ein Thema. Die Industrie steht derzeit vor einem grundlegenden Wandel hin zur Verschmelzung von Produktion und Kommunikationstechnologie (Stichwort: "Internet der Dinge").

Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) kündigte heute die Gründung der ersten österreichischen "Pilotfabrik" von Infrastrukturministerium und TU Wien an. Ab 2016 sollen weitere 3 bis 5 ausgeschrieben werden, so Bures in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit TU-Wien-Rektorin Sabine Seidler und Wifo-Chef Karl Aiginger an. Diese sollen die Wirtschaft bei der Vorbereitung auf die Herausforderungen der "Industrie 4.0" unterstützen.

Errichtung einer Pilotfabrik

Die Pilotfabrik, an deren Errichtung sich Infrastrukturministerium und TU Wien mit je 2 Mio. Euro beteiligen, ist ein realitätsnahes Modell einer Fabrik - eine Laborsituation mit realen Maschinen und Abläufen. Damit werden Anfangsinvestitionen und Forschungsvorhaben finanziert. Nach Ministeriumsangaben haben bereits zehn heimische Unternehmen Interesse bekundet, wie etwa Siemens Austria, Schäffler oder SAP Österreich.

Erforscht werden sollen unter anderem das Zusammenwirken Mensch-Maschine. Arbeitsgebiete sind auch die interdisziplinäre Forschung auf den Gebieten Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, Informatik und Arbeitswissenschaften. Genutzt werden soll die Pilotfabrik auch zur Aus- und Weiterbildung. (APA)